Von Samstag, dem 29. April 2023 bis Sonntag, dem 30. April fuhr der Leistungskurs des Jahrgangs 11 auf eine Projektfahrt nach Weimar. Der zweitägige Ausflug dient als Veranschaulichung des aktuellen Themas, welches der Leistungskurs gerade im Unterricht behandelt: „Nationalsozialistische Gewaltherrschaft - Der Aufstieg und Machtausbau“.
Die Schüler*innen trafen sich mit den Lehrkräften Fr. Passow, Herr Schwark und Fr. Mühmert um 7. 45 Uhr am Lübbener Bahnhof und fuhren dann gemeinsam um 8.02 Uhr mit dem Zug nach Berlin. Mit dem ICE fuhren wir weiter nach Erfurt und von dort schließlich nach Weimar, wo wir den Bahnhof um 11.50 Uhr erreichten. Dort angekommen hatten wir auf dem Fußweg zur Jugendherberge die Möglichkeit, erste Eindrücke von der Stadt zu sammeln. Nach einer kurzen Erholungspause in unserer Unterkunft ging es 14.00 Uhr weiter mit der Stadtführung zum Thema „Gefeiert und missbraucht- Weimar als Instrument der Politik“. Dafür trafen wir uns am Marktplatz und besichtigten viele historische und sehenswerte Gebäude, Plätze und Straßen. Weimar ist eine Stadt voller Kultur und Leben, geprägt von zahlreichen Künstlern und Schriftstellern, die bekanntesten davon natürlich Goethe und Schiller. Jedoch hat Weimar durch die Zeit des Nationalsozialismus auch eine dunkle Vergangenheit. Sie war eine der ersten Städte Deutschlands, in der Nationalsozialisten an die Macht kamen, und Adolf Hitler persönlich mochte die Stadt sehr, unter anderem wegen der vielen Plätze, auf denen zahlreiche Aufmärsche stattfinden konnten. Diese Entwicklungen konnte der Kurs ebenfalls im Theater durch schauspielerische Darstellungen am Abend beobachten. Um 19.30 Uhr begann die Vorstellung „Das Ballhaus“ im Nationaltheater, in welchem auch die Weimarer Verfassung 1919 entwickelt wurde. Das Stück setzte sich mit verschiedenen historischen Epochen auseinander, angefangen 1920 bis zur Gegenwart. Dabei wurde auch gezeigt, wie diese Einfluss auf die Gesellschaft in Deutschland hatten. Die Performance wurde lediglich mit Musik untermalt, denn es gab keine Dialoge. Das Theater endete um ca. 22.00 Uhr. Anschließend fanden sich nach und nach alle Fahrtmitglieder in der Jugendherberge zur Nachtruhe ein.
Am nächsten Morgen besuchten wir um 9.30 Uhr die Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald. Zu Beginn sahen wir einen Einführungsfilm mit Zeugenberichten und wichtigen Informationen über das Lager. Buchenwald war ein Konzentrations- und Arbeitslager, in welchem Juden, politische Gegner, Homosexuelle, Sinti und Roma und weitere Menschen, die nicht in das NS-System passten, gefoltert und ermordet wurden. Die Gefangenen waren meistens männlich und kamen aus insgesamt 35 unterschiedlichen Ländern. Auf dem Gelände waren die Umrisse früherer Baracken, das alte Krematorium, der Keller mit Genickschussanlage und Leichenräumen sowie das Denkmal zu betrachten. Wir erinnern und gedenken der Menschen, welche dem NS-Terror und der Verfolgung zum Opfer fielen.
Um 11.00Uhr verließen wir Buchenwald mit dem Bus und fuhren zurück zum Bahnhof. Dort traten wir um 13.54 Uhr die Heimreise an und erreichten Lübben um 17.25 Uhr nach einem eindrucksvollen Wochenende.
Sophie Kuritz (LK Geschichte 11)